Lexikon

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Kunststoff-Wiki des Kunststoffhandel Gosmann

Interesse ist der Anfang einer Entscheidung!

Dichte:
Die Dichte (spezifische Masse, Massendichte) ist der Quotient aus Masse und Volumen eines Körpers. Die Bestimmung der Dichte erfolgt nach DIN 53 479. Eine verbreitete Methode zur Ermittlung der Dichte von Halbzeugen und Formteilen ist das Auftriebsverfahren (Verfahren A). Der Probenkörper wird zum einen an Luft und zum anderen in einer Prüfflüssigkeit bekannter Dichte hängend gewogen. Aus dem Gewichtsunterschied errechnet man nun die Dichte der Probe.

Duroplast:
Die Gruppe der Duroplaste, oft auch als Duromere bezeichnet, beinhaltet Kunststoffe, die durch chemische Reaktion erstarren. Sie reagieren meist mit einer Polykondensation und vernetzen zu einem räumlich engmaschigen Gitter aus Makromolekülen, das dem Duroplast seine hohe mechanische Festigkeit verleiht. Dieses Aushärten mittels Strukturveränderung des Moleküls ist nicht umkehrbar. Im Gegensatz zu den Thermoplasten lassen sich Duroplaste nicht aufschmelzen, denn sie sind bis zur Zersetzungstemperatur starr.

Vorteilhafte Eigenschaften:

    • Duroplaste kennen keinen Erweichungsbereich
    • Der Werkstoff behält auch bei hohen Temperaturen seine Festigkeit
    • Verfügt über eine hohe Wärmeformbeständigkeit.
    • Zeichnet sich durch Härte und Steifigkeit aus.
    • Der geringe Ausdehnungskoeffizient bringt eine hohe Maßstabilität.

Elastomer:
Die Gruppe der Elastomere zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich bereits bei geringer Kraftwirkung dehnen und biegen lassen und ohne Krafteinwirkung wieder zurückstellen, also ihre ursprüngliche Form einnehmen. Sie sind Makromoleküle, die lediglich durch wenige chemische Vernetzungsbrücken miteinander verbunden sind.

Extrudieren:
Thermoplastische Kunststoffe werden in Extrusionsstraßen kontinuierlich zu endlos geformten Präzisionsprofilen oder zu Halbzeugen in Form von Rundstäben und Flachstäben extrudiert. Als Rohware werden granulatförmige oder pulverförmige Thermoplaste verarbeitet.

Das Verfahren der Schneckenextrusion:
In einer kontinuierlich arbeitenden Plastiziereinheit wird die Formmasse eingezogen, verdichtet, aufgeschmolzen und weiter homogenisiert. Die Förderleistung der Schnecke in der Plastifiziereinheit baut zudem den Verformungsdruck auf. Stetig drückt die Schnecke die hochviskose Schmelze aus der Plastifiziereinheit in die Extrusionsdüse. Diese Düse ist so gestaltet, dass die Schmelze allmählich in die gewünschte Profilform überführt wird. Das Profil erhält seine Gestalt. Die Folgeeinrichtung der Extrusionsstraße besteht aus Kalibrierung, Kühlung, Abzugseinheit, Sägen und Ablege- oder Aufrolleinrichung. Hochmolekulare Werkstoffe, die sich nicht aufschmelzen lassen, werden in einem speziellen Press-Sinterverfahren, der Ram- Extrusion verarbeitet.

Glasfaserverstärkte Reaktionsharze, GFK:
Hochfester Werkstoff mit in einem Reaktionsharz eingebetteter Glasfaserstruktur.

Halbzeug:
Halbzeuge sind Rundstäbe, Hohlstäbe, Flachstäbe, Platten und Folien die durch spanabhebende Bearbeitung zu Fertigteilen werden.

Transparenz:
Die Transparenz ist die Lichtdurchlässigkeit bzw. die Durchsichtigkeit von z. B. Kunststoff.

Sie wird in 3 Kategorien unterteilt:

    • Opak: Der Kunststoff ist lichtundurchlässig und undurchsichtig.
    • Durchscheinend: Der Kunststoff lässt Licht durch, es wird aber gestreut, so dass vom Kunststoff verdeckte Objekte verschwommen oder nicht erkennbar sind.
    • Klarsichtig: Der Kunststoff ist lichtdurchlässig und durchsichtig – ähnlich wie Glas.

Kunststoff:
Kunststoffe sind vielfältig einsetzbare, makromolekulare Werkstoffe, die durch chemische Verfahren künstlich hergestellt werden. Diese organischen Werkstoffe kommen also in der Natur nicht vor. Ihre vielfältigen Eigenschaften beruhen auf deren strukturellen Aufbau, dem Grad der Vernetzung ihrer Moleküle und auf deren chemischen Zusammensetzung. Die chemische Industrie bietet heute 50 verschiedene Sorten, und jede dieser Sorte umfasst wiederum eine große Zahl verschiedener Typen.

Es werden drei Kunststoff-Gruppen unterschieden:

    • Thermoplate
    • Duroplaste
    • Elastomere.

Lexan:
Lexan ist ein Handelsname für den Werkstoff Polycarbonat (PC).

Makrolon:
Makrolon ist ein Handelsname für den Werkstoff Polycarbonat (PC).

Masterbatch:
Masterbatche sind Additive oder oftmals Farbmittel, die in hoher Konzentration in polymere Träger eingebunden sind. Diese Masterbatche werden während der Verarbeitung in andere Kunststoffe eingemischt, damit diese die geforderte Farbe oder Eigenschaft erhalten. Masterbatche erhöhen die Prozesssicherheit und sind gut zu verarbeiten.

Polycarbonat (PC):
Polycarbonat (PC) ist ein klarsichtiger Werkstoff. Der Lichttransmissionsgrad nach DIN 5036-1 beträgt 88 % bei 1 mm Dicke, und die Brechungszahl nach ISO 489-A ist 1,586 bei 1 mm.

Seine wichtigsten Eigenschaften sind:

    • extrem hohe Schlagfestigkeit.
    • hohe Festigkeit.
    • hohe Temperaturbeständigkeit.
    • gute optische Eigenschaften.
    • selbstverlöschend.

Polymethylmethacrylat (PMMA):
PMMA ist ein relativ kratzfester und klarsichtiger Werkstoff, mit sehr hoher Steifigkeit und guter Witterungsbeständigkeit. Besitzt jedoch eine geringe Zähigkeit und ist deshalb schlagempfindlich und spannungsrissempfindlich. Die Lichttransmission beträgt 92% bei 1mm Dicke, und die Berechnungszahl nach ISO 489 ist 1,492

Polystyrol (PS):
Polystyrol ist ein Kunststoff, der seit 1930 durch radikalische Polymerisation von Styrol hergestellt werden. Reines Polystyrol (PS) ist hart, farblos und spröde. Auffällig ist der brilliante Oberflächenglanz. Gegenüber Säuren, Laugen und Alkohol ist Polystyrol beständig. Es wird jedoch von vielen unpolaren Lösungsmitteln angegriffen. Polystyrol (PS) ist ein klarsichtiger Werkstoff mit einer hohen Steifigkeit und Härte. Es besitzt eine geringe Zähigkeit, somit bruchempfindlich bei Schlagbeanspruchung und hat eine wasserhelle Transparenz. Die Brechungszahl nach ISO 489 beträgt 1,59 bei 1 mm. Wird PS eingefärbt, ist es OPAK. Durch Copolymerisation lassen sich aus Polystyrol (PS) hochwertige Copolymere, wie z.B. das SAN und das ASA herstellen.

RAL-Farben:
RAL-Farben sind Standardfarben gemäß einer Reihe von Farbsammlungen für die Industrie, die das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung herausgibt. Die RAL-Farben haben sich als Standard für Kunststoffteile und Lackierungen durchgesetzt.

Silikone:
Je nach Molekülgröße, Verzweigungs- und Vernetzungsgrad unterscheidet man zwischen öl-, harz- oder kautschukartigen Silikonen. Ihnen gemeinsam sind, die hohe Temperaturbeständigkeit, Unlöslichkeit in Wasser und vielen organischen Lösungsmitteln, weitgehende chemische Beständigkeit gegenüber Wasser, Basen und Säuren und die sehr gute elektrische Isolierfähigkeit.

Thermoelast:
Thermoelaste sind thermoplastische Kunststoffe, die aus einem Kettenmolekül aufgebaut sind. Thermoelaste gehen bei Erwärmung zwar in einen thermoelastischen Bereich über, sie sind jedoch nach dem Aufschmelzen der kristallinen Bereiche nicht genügend fließfähig und sind dadurch nicht thermoplastisch (also Spritzguss, Extrusion) verarbeitbar. Wichtiges Thermoelast ist z.B. das Polytetrafluorethylen (PTFE).

Thermoplast:
Die Gruppe der Thermoplaste zeichnet sich dadurch aus, dass diese Kunststoffe bei Erhöhung der Temperatur nach Überschreiten des Erweichungspunktes schmelzen, sich warmverformen lassen und nach der Abkühlung wieder erstarren. Der Vorgang ist beliebig oft wiederholbar. Im Gegensatz zu Duroplasten erfolgt keinerlei chemische Reaktion beim Verarbeiten. Wichtige Thermoplaste sind z.B. die Polyamide, Polystyrole und Polyethylene.

Weißbruch:
Viele amorphe Kunststoffe zeigen während einer Verstreckung eine Weißfärbung in einzelnen Bereichen. Diese Erscheinung bezeichnet man als Weißbruch. Weißbruch sind mikroskopisch kleine Bereiche, deren Begrenzungsflächen mit einzelnen extrem verstreckten Materialsträngen überbrückt sind. Weißbruch ist eine Vorschädigung des Materials und kann der Beginn eines Bruches sein.